Nur 11,5 x 11,5 cm groß ist diese kleine Linienspielerei, die ich hier heute zeige. ich hatte noch einen Rest seidenmattes Fotopapier übrig, den ich einfach nicht wegwerfen konnte. Diese edle Oberfläche und das strahlende Weiß reizten mich, darauf mit meinem Rotring Rapidographen zu zeichnen. Entsprechend filigran sind die Linien und der Kontrast zwischen der hochweißen Oberfläche und dem Tiefschwarz der Tusche sehr kräftig. Allerdings gestaltete sich das Zeichnen sehr schwierig. Fotopapier besitzt eine Oberflächenbeschichtung, die durch die Metallspitze des Rapidographen immer wieder aufgekratzt wurde, sodass diese feine Kanüle entsprechend ständig verstopfte und von mir vorsichtig gereinigt werden musste. Die Erfahrung war es wert und so habe ich gelernt, das nächste Mal für einen solchen Zeichengrund doch wieder zu den bewährten Tuschestiften zu greifen oder Feder und Tusche zu verwenden.
Materialkunde
Mit Feder und Tusche – Herz-Stücke
Siena ist nicht nur eine Stadt in der italienischen Toskana. Dort findet man eine Erde, aus der Pigmente in goldocker bis rotocker Farbtönen gewonnen wird. Gebrannt entsteht ein rotoranger bis rotbrauner Farbton, den man als Tusche erwerben kann. Diese habe ich nun nach langer Zeit zusammen mit Federhalter und Zeichenfeder ausgegraben und die folgenden beiden Bilder im Postkartenformat gezeichnet. Bei einem Pigmenttuschestift hinterlässt man einen in Farbton und Strichstärke gleichmäßigen Strich auf dem Papier. Mit Feder und Tusche gezeichnet ergeben sich kleine und nicht uninteressante Farbabstufungen und selbst die Strichstärke zeigt die ein oder andere kleine Abweichung. Ich empfinde daher Tuschezeichnungen lebendiger und lockerer, als die mit Stiften gezeichneten.
Ich habe meinen ersten Versuch an die Wochenaufgabe Nr.130 der Diva gekoppelt, bei der das Muster Henna-Drum verwendet werden sollte. Bei beiden Zeichnungen habe ich das Herz als Grundform verwendet und beide mit schönen Sprüchen verbunden – „Herz-Stücke“ eben.
„Losing it“ – Zendala Dare #47 – Von der Kunst des Weglassens
Erin stellte auch für diese Woche wieder ein Template zur Verfügung, jedoch forderte sie dazu auf, Teile ihrer Vorlage wegzulassen, zu verlieren. Ich bin einen Schritt weiter gegangen und habe in die entstehende Lücke meine eigenen Ideeneinfließen lassen und das Template sozusagen wieder aufgefüllt.
Gezeichnet habe ich mit meinen neuen PITT artist pens black von Faber Castell. Die in ihnen enthaltene chinesische Zeichentusche besticht durch ein schönes, klares und sehr sattes Schwarz. Allerdings entspricht der dünnste Zeichenstift einer Strichstärke von 0,3 mm und ist also nichts für diejenigen, die eher zarte, filigrane Linien bevorzugen.
Kreiskritzeleien, die Dritte
Auch heute habe ich in meinen Arbeitspausen zu einem Kreiszuschnitt im Durchmesser 13 cm und meinem Rotring Rapidographen gegriffen. So langsam stellt er meine ganzen Pigmentstifte in den Schatten und ich bekomme ein immer besseres und sichereres Gefühl für diese feste aber doch so filigrane Kapillarspitze aus Metall. Aber es ist einfach schön zu fühlen, wie die Tusche auf das Papier fließt, ganz anders als bei meinen Pigmentstiften. Das Schwarz ist brillant und dadurch kommen Kontraste viel stärker zur Wirkung.
Zeichnen auf Papier mit Leinenstruktur
Vor einigen Tagen kaufte ich mir Papier mit Leinenstruktur. Heute nun bin ich endlich dazugekommen, eine kleine Kritzelei zu versuchen, um die materialeigenschaften auszuloten. Zum einen gleitet der Tuschestift nicht so gut, wie bei der Verwendung von Papier mit glatter Oberfläche, aber das ist nicht weiter tragisch. Das Ausmalen von kleinen Flächen ist ebenfalls etwas mühseliger. Was mich am meisten faszinierte, war die Wirkung des Graphits beim Schattieren. Ich habe ganz bewusst nicht zum Papierwischer gegriffen, denn gerade durch die Grautöne wird die Papierstruktur ganz besonders schön hervorgehoben.
Insgesamt wirkt diese Zeichnung sehr edel. Ich werde sie unserem Nachbar schenken gerade in dieser Zeit, in der die Menschen zusammenrücken. Er hat vor wenigen Wochen sehr plötzlich seine langjährige Frau verloren und macht zurzeit einen etwas verlorenen Eindruck auf mich. Vielleicht kann ich ihm dadurch ein kleines Licht in den Tag zaubern.
Träumender Schneemann
Ich hab ihn, endlich … habe mir selbst einen wenn auch kostspieligen Traum erfüllt. Gestern habe ich mir Rotring Rapidographen 0,18 und 0,13 gekauft. Den 0,18er habe ich natürlich gleich ausprobieren müssen. Die Konturen habe ich mit dem Staedtler Pigmentliner o,o5 gezeichnet, die Muster im Hintergrund mit dem Rapidographen. Was für zarte und gleichmäßige Linien, wobei das Zeichnen mit dieser Metallkanüle erst einmal etwas gewöhnungsbedürftig ist. Aber ich bin total begeistert. Und so ganz nebenbei ist mein kleiner, etwas verträumter Schneemann entstanden. Und der entspricht sogar auch noch der Wochenaufgabe unseres Kritzelforums, die dieses mal Ina stellte. Ein „Wintertraum“ war einzufangen. Ich habe so viele Ideen, aber leider viel zu wenig zeit momentan. Schade, dass der Tag nicht 48 Stunden hat. Aber ich glaube, auch das würde mir dann nicht reichen …
Weihnachtliche Glanzlichter
Heute habe ich (wieder einmal) in einem Schreibwarenladen gestöbert, wollte nur einen Rotstift kaufen, habe dann allerdings den Laden mit einer Tüte voller Stifte und Papier verlassen. So habe ich unter anderem Gold-, Silber- und Bronzestifte von Edding entdeckt, die zum einen einen sehr feinen Strich haben, zum anderen laut Beschreibung auf der Verpackung einen Kristalleffekt. Den wollte ich natürlich sehen und ausprobieren. Und passend zu der Wochenaufgabe in unserem Kritzelforum, die in dieser Woche ich stellte, wollte ich Glanzlichter darstellen. Diese Stifte auf schwarzem Scherenschnittpapier erschienen mir dafür wirklich gut geeignet. Es ist schade, dass man weder durch Scannen noch Fotografieren diesen Kristalleffekt sehen kann. Dem Farbgel sind sehr feine Schimmerpartikel beigefügt. Dadurch wirken zum Beispiel die Strahlen der Kerze, als hätte man zarte Seidenfäden auf das Papier gelegt. Es ist nicht dieses billig und kitschig wirkende Glitzern diverser Glitterliner, die man im Handel bekommt, sondern wirkt sehr edel. Gezeichnet habe ich auf schwarzem Scherenschnittpapier in der Größe 9×9 cm.
Silberdistel
Hin und wieder reizt es mich, die kleinen Formate zu verlassen und die Weite eines großen Blatt Papieres zu nutzen. Meine „Silberdistel“ brauchte auch diese Weite, denn wie eine kleine Sonne erstrahlt sie zwischen ihren Dornen und den Blättern, denen man ihre Wehrhaftigkeit ansieht. Umschlungen von geflochtenen Bändern präsentiert sie sich auf Aquarellpapier 190 g/qm 29,7 x 42 cm (A3) vor einem Hintergrund, den ich mit meinen Aquarellfarben zart in Ocker- und Brauntönen gestaltete. Dazu weichte ich das Papier an denen Stelle, die ich mit meiner Grafik füllen wollte, in Wasser ein. Aus Zeiten meiner Seidenmalereien hatte ich dafür noch ganz spezielle Schwämme mit Stiel, mit denen man durchaus auch großflächig malen kann. Danach wischte ich mit einem Schwamm überschüssiges Wasser weg und ließ die Farben fließen. Aquarellstifte sind für diese Nass-in-Nass-Technik nicht geeignet. Zum Zeichnen benutzte ich Pigmentliner von Stadtler in den Stärken 0,05 und 0,1. Schatten schuf ich vorrangig durch Schraffuren mit den Pigmentstiften, legte nur ganz sparsam mit dem Bleistift 5B an einigen Stellen einen leichten Grauton über bereits bestehende Schatten, um die Härte wegzunehmen und fließende Übergänge zu schaffen.
Detail Distelblüte:
Das Samenkorn – Zeichnen auf Elefantenhaut
Im Handel sind viele verschiedene wirklich tolle Papiere erhältlich. Die so genannte Elefantenhaut hat mich schon seit einiger Zeit in Verlockungen gebracht und so habe ich mir einfach einmal ein paar Einzelbogen in schwerer Qualität gekauft. Elefantenhaut ist ein eingetragener Markenname der Firma Zanders Feinpapiere AG. Es hat eine sehr dichte, strukturierte und feste Beschaffenheit und erinnert dadurch an Elefantenhaut. Man sieht Fasereinschlüsse, sodass das Papier einen marmorierten Effekt erhält. Durch eine spezielle Imprägnierung jedoch wird es kratz- und scheuerfest und ist wunderbar glatt, sodass Feder oder Stift ganz leicht darübergleiten kann. Allerdings erschwert diese glatte Oberfläche auch das Schattieren mit Blei- oder Buntstift, da sie dadurch für die Pigmente nur wenig aufnahmefähig ist.
Ich habe mit Sepia gezeichnet und mit einem braunen Buntstift leicht schattiert. Mit dem Motiv verbinde ich ein gerade keimendes Samenkorn, vielleicht weil ich momentan das Gefühl habe, dass bei mir einiges im Aufbruch begriffen ist und Veränderungen kurz bevorstehen.
Geschlossene Triade
Nachdem mich meine erste Kreisgrafik mit dem keltischen Knotenmuster bereits so gefangen genommen hatte, konnte ich der Versuchung nicht widerstehen, mich den Anforderungen eines weiteren keltischen Motives zu stellen, welches ich als Blickfang in eine kreisförmige Fläche einbinden wollte. Dieses Symbol sollte Kraft und Schutz vermitteln und galt als Kathalysator für Liebe und Harmonie. Noch heute wird es als Amulett getragen und ich empfinde diese sich in sich fügenden Bänder, die eine wunderschöne Einheit bilden, als fließend und sehr harmonisch. Das Zeichnen war eine Herausforderung, vor allem die Schattierung, da es ja im wahrsten Sinne des Wortes drunter und drüber ging. Verwendet habe ich zum Zeichnen meinen neuen Pigmentliner, den mir ein lieber Freund schenkte: Faber-Castell Ecco Pigment o,1 mm. Ich besitze davon ein Set ähnlich dem von Staedtler, allerdings mag ich hier, dass die Pigmenttusche einen feinen seidigen Glanz auf dem Papier erhält.