Zeichnen mit dem Kurvenlineal – Aufbruch

Heute habe ich Phines Idee, die Basislinien mit einem Kurvenlinieal vorzuzeichnen, aufgegriffen. Entstanden ist eine Grafik mit in meinen Augen recht urwüchsigen, floralen Formen, so als würden sich Blätter eben nach dem Keimen aufrollen und sich dem Licht entgegenrecken. Der Umgang mit den Schablonen ist recht interessant und es macht Spaß mit ihnen zu experimentieren. Sicher werden noch einige Blätter diesem ersten Versuch folgen, obwohl mir das „Aus-dem-Bauch-heraus-Zeichnen“ eher liegt, da die Linien nicht so festgelegt sind. Spannend war jedoch der Umgang mit dem etwas lockeren Linienspiel in der schmalen Form in der Mitte des Bildes. Ich habe einen Weg gesucht, dieses einmal auf eine andere Art zu schattieren und so entsteht der Eindruck von vielen übereinander liegenden Schichten. Diese Art der Schattierung erfordert eine Menge Geduld und Genauigkeit, ist also eher nicht geeignet für den schnellen Zeichner, der fix zu einem Ergebnis kommen möchte.

6 Gedanken zu “Zeichnen mit dem Kurvenlineal – Aufbruch

  1. Phine 24. Mai 2011 / 04:22

    Guten Morgen, liebe Simone!

    Deine Ausführung gefällt mir sehr – und hier wird unser beider unterschiedlicher herrlich offenbar 😉 .

    […] obwohl mir das „Aus-dem-Bauch-heraus-Zeichnen“ eher liegt, da die Linien nicht so festgelegt sind.

    Das ist eine interessante Beschreibung, wie du das empfindest.
    Ich hatte schon viel Spaß daran, das Lineal auf dem tile zu drehen, um dann bestimmte Segmente zu umfahren. Schon diesen Schritt habe ich als ‚einfacher‘ wahrgenommen, als einen string zu kreieren, der nicht immer demselben Schwung folgt. Weißt du, wie ich meine?

    Besonders gut gefällt mir dein Linienspiel mit der ausgefeilten Schattierung. Da musste ich gleich an dieses regenbogenfarbige Schillern von Licht in Treibstoffpfützen denken…

    Danke für dieses schöne Bild,
    Phine

    • rhapsody64 25. Mai 2011 / 11:18

      Hallo Phine,

      es ist auch gut so, dass jeder seine ganz eigenen Vorlieben hat. Dadurch erhalten unsere kultivierten Kritzeleien einen ganz individuellen Charakter – manchmal sogar so sehr, dass man anhand der Bilder und des Zeichenstils erkennen kann, wessen Handschrift es trägt. Ich habe mir noch einige Blätter mit den (geborgten) Kurvenlinealen vorbereitet, die ich ganz bestimmt noch füllen werde. Frau kann nunmal nichts wegschmeißen …. Aber die freie Linienführung frisch aus dem Handgelenk heraus wird wohl doch eher meinen Weg begleiten.

      Dieses etwas eigenwillig schattierte Linienspiel hat mich auch fasziniert, auch wenn das wirklich richtig aufwändig in der Gestaltung ist. Dein Gedankengang, es mit diesem Schillern von Treibstoff auf Wasserpfützen zu vergleichen, läd ja nun schon wieder dazu ein, dieses ZIA zu colorieren

      In diesem Sinne
      einen schönen Tag,
      Simone alias rhapsody

  2. Ina 24. Mai 2011 / 18:58

    Ich liebe all Deine Kreationen. Aber ich glaube die „aus dem Bauch“ finde ich immer noch ein ganz klein wenig interessanter. Denn wer schon mal mit Kurvenlinealen gearbeitet hat, weiß dass es hier nun mal Grenzen gibt. Dafür hast Du diese Grenzen einfach wieder perfekt gestaltet.

  3. Devona 25. Mai 2011 / 14:22

    Ich schließe mich Ina an…zum Zeichnen mit Kurvenlinealen kann ich selber nichts sagen, auf mich wirkt das aber ein wenig ZU perfekt und ZU steril.Deine anderen Bilder sind irgendwie „individueller“, ich denke, Du wirst schon wissen, wie ich das meine. Spontan kamen mir hier beim Betrachten witzigerweise 2 Tyrannosaurus Rex Köpfe in den Sinn *gg*…

    • rhapsody64 25. Mai 2011 / 18:15

      Hallo Devona …

      das ist es, was ich meine … die kleinen Unregelmäßigkeiten, die beim freihändigen Zeichnen entstehen, verleihen meiner Meinung nach einem Bild einfach Leben. Mit Schablone gezeichnet wirkt es trotz geschwungener Linien irgendwie starr, ja fast leblos. Da helfen selbst die floralen Muster nicht wirklich. Aber einmal die Erfahrung zu machen, hat sich gelohnt – immerhin weiß ich jetzt, dass das nicht „mein Ding“ ist.

      Nett aber auch immer wieder, was ihr alle so in diverse Formen hineininterpretiert 😉 …

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