Alles neu

So lange ist es nun schon her, dass ich Euch hier an meinem Tun teilhaben lassen habe. Ich habe Instagram für mich entdeckt als neue Plattform. Zugleich entdeckte ich aber auch neue Kreativtechniken für mich neben dem Musterzeichnen. Zum einen ist das die Happy-Painting-Methode von Clarissa Hagenmeyer, bei der mit leuchtenden Aquarellfarben und anderen Zeichenmedien „gespielt“ wird und wunderbar Bilder entstehen, die nicht nur beim Gestalten gute Laune verbreiten. Zum anderen ist das das Sketchnoten unter Anleitung von Simone Abelmann mit ihren Funnysketchnotes. In beiden Techniken stapeln sich inzwischen hier meine Bilder und so möchte ich meinen Blog wieder ein wenig aufleben lassen.

Eines meiner Lieblingshappys ist mein „Happy Ponny“, gemalt für eine herzensgute Kollegin und Pferdeliebhaberin. 

Aber auch im Bereich der Sketchnotes, einer Methode, mit der man skizzenhaft mit einfachen Zeichen und Symbolen Gedanken, Gefühle und mehr visualisieren kann, bin ich erste Schritte gegangen. Ich werde so nach und nach meine Übungen, später dann auch meine Sketchnotes hier zeigen und fange heute mit einem Übungsblatt aus meinem Skizzenbuch an, auf dem ich angefangen habe, einfach einmal die unterschiedlichsten Dinge zu zeichnen und zu sammeln.

Auf ein Neues also. Eure Simone aus der Kunstkramkiste.

Floriana

©SimoneBischoff_Floriana02_31082013

Vor einiger Zeit zeigte ich hier in meinem Blog ein großes Porträt mit dem Titel „Ariane“. Nun habe ich ihr ein zweites Mädchen zur Seite gestellt – Floriana. Während ich bei der ersten Zeichnung noch relativ spontan entschied, welche Muster ich verwendete, habe ich bei dieser Grafik in der Größe von 420×594 mm ausschließlich floralte Muster und Formen verwendet, daher bekam sie den Namen Floriana. In der kleinen Galerie in diesem Beitrag zeige ich nicht nur ein Gesamtbild, sondern auch ausgewählte Details. Allerdings sieht das Original anders aus, als die Fotos, da die Kamera doch auch immer etwas verfälscht.

Ariane

Ariane09

Sie ist vollendet, endlich fertig. Seit Mitte März habe ich Schritt für Schritt dieses Bild zu dem gemacht, was heute zu sehen ist – „Ariane“ – 420×594 mm groß und meine erste Grafik in einer solchen Größe. Ungezählte Stunden habe ich mit ihr verbracht, darüber die Zeit und den Raum vergessen, zwischendurch auch einmal nicht angesehen, um etwas Abstand zu bekommen, und doch nicht eher Ruhe gefunden, bis ich sie endlich fertig hatte. Oft habe ich solange gezeichnet, bis die Augen tränten oder die Konzentration nachließ oder einfach das Licht nicht mehr ausreichte, denn Tageslicht war Bedingung, um Verfälschungen durch Kunstlicht gerade beim Schattieren zu vermeiden.

Für den geneigten Leser und Betrachter habe ich die einzelnen Schritte fotografiert und in einer zweiten Zusammenstellung Details während der Entstehung festgehalten:

 

Details:

 

Kugelspiel II

Analog zu meinem ersten Kugelbild sollte ein zweites entstehen. Wieder habe ich mit einer Skizze begonnen – bei großformatigen Bildern ist das einfach notwendig.

Die Masse der Kugeln war eine Herausforderung für mich, denn aus simplen Kreisen musste ich durch richtiges Schattieren eine Raumillusion schaffen. Dementsprechend zeitaufwändig war gerade dieser letzte Arbeitsschritt. Als „Weichzeichner“ verwendete ich wegen derzum Teil großen Flächen nicht den handelsüblichen Papierwischer, sondern einen Schminkpinsel für die Augen – an der einen Seite mit einem Schwämmchen für Lidschatten, auf der anderen Seite ein feiner Pinsel, dessen Haare doch die richtige Festigkeit besitzen, um nicht zu sehr nachzugeben und das Graphit auf dem Papier verteilen. Ein Werkzeug, das nicht nur preiswert ist, sondern auch gut handhabbar.

Größe: 40×30 cm                                                                                                 

Pigmentliner von Staedtler
Bleistifte 2B – 6B

Detail
Detail

Optische Kunst – Optical Art, kurz Op Art genannt

In der Zeit zwischen 1960 und 1970 entwickelte sich in der Kunst eine Stilrichtung, die mit irritierenden Effekten durch starke Kontraste und streng voneinander abgegrenzter Flächen und Farben spielte. Flimmer- und Bewegungswahrnehmungen da, wo es keine Bewegung gab,  und irritierende Raumillusionen durch das Spiel mit Perspektive wurden bildkünstlerisch thematisiert. Wichtige Vertreter dieser Zeit waren vor allem Viktor Vasarely, aber auch Bridget Riley und M.C.Escher experimentierten mit Linie, Fläche und Kontrast. Neben den Linienspielen, die ich ja bereits in meinem Blog vorstellte, habe ich in meinem Kunstunterricht diese Thematik mehrfach aufgegriffen. Den Kindern macht es Freude, mit wenig Aufwand zu ganz überraschenden Ergebnissen zu gelangen. Daran erinnert durch sevens Experiemente im Kritzelforum, habe ich meine beiden Anschauungsblätter, die ich für den Unterricht anfertigte, herausgeholt und für den geneigten Leser und Betrachter aufgearbeitet.

1.Schritt:

Ein Quadrat 9×9 cm wird durch geometrisch angeordnete Linien so unterteilt, dass ein Gitternetz entsteht. Das reine Schachbrett mit parallelen Linien sollte vermieden werden. Nun werden die einzelnen Flächen im Wechsel schwarz – weiß ausgemalt. Es darf nie eine schwarze Fläche an eine andere schwarze Fläche stoßen. (Tipp: Schöne Effekte entstehen, wenn als Ausgangspunkt für mehrere linien eine Ecke genommen wird oder einer der Mittelpunkte der Seiten des Quadrates.)

Beispiel 1:

Beispiel 2:

2. Schritt:

Um nun ein großes OpArt-Bild aus diesem einen Element entstehen zu lassen, muss es nun mindestens 16mal kopiert und sauber ausgeschnitten werden.

3. Schritt:

Es empfiehlt sich, zuerst einmal durch Schieben und Legen auszuprobieren, in welcher Anordnung es am besten aussieht. Durch Drehen und Reihen kann man so interessante Illusionsbilder schaffen. Hat man sich für eine Variante entschieden, klebt man die Teile sauber auf ein großes Blatt.

Ergebnis zu Beispiel 1:

Ergebnis zu Beispiel 2:

Geeignet ist diese Bildarbeit für Kinder ab Klasse 7. Je sauberer gestaltet wird, umso klarer sind die entstehenden Effekte. Und Aha-Erlebnisse sind garantiert.

Viel Freude beim Ausprobieren!

Großformatiges Teil 2

Eigentlich ist das das erste Bild dieser Größe. Doch arbeitsstressbedingt legte ich es beiseite, um es jetzt wieder zur Hand zu nehmen und fertigzustellen. Auch hier habe ich das Blattformat A3 (30x43cm) genutzt und konnte so Formen und Muster miteinander verflechten – etwas, was einen in kleineren Formaten doch etwas in Bedrängnis bringt, vor allem dann, wenn man alles auch schattieren möchte, um eine Raumillusion zu schaffen. Da ich mein zuerst hier gezeigtes großformatiges Bild nach einer Jahreszeit benannt habe, suchte ich nach einer Jahreszeit, die ich hier zuordnen konnte. Für mich wirkt es spätsommerlich oder auch fast schon herbstlich.

Verwendet habe ich Pigmentliner unterschiedlichster Hersteller in den Stärken 0,05 (sehr sparsam), hauptsächlich 0,1 und 0,2 sowie Bleistifte zum Schattieren in den Stärken 2B, 5B und 9B. Als Weichzeichner nutzte ich verschiedene Papierwischer.

Leider kann ich in dieser Größe nicht scannen, sodass ich fotografieren musste.

Großformatiges

Fast drei Tage hatte uns Sturm Andrea hier im Griff. Drei Tage, an denen man gar nicht nach draußen gehen mochte. So habe ich mich wieder einmal an ein größeres Format gewagt und viele, viele Stunden gezeichnet. Da ich im Moment den Kopf recht frei habe, einmal nicht an Arbeit denken muss, konnte ich mich jedesmal wieder neu in diesen meditativen Zutand versenken, wobei es mir jedesmal auch schwerfiel, mein Zeichnen zu unterbrechen, weil der Mensch ja gelegentlich essen und schlafen muss. Ich habe einmal hochgerechnet und bin auf mehr als 20 Zeichenstunden gekommen. Das Format ist 30×40 cm auf Zeichenpapier 120g/qm. Gezeichnet habe ich mit Pigmentlinern unterschiedlichster Hersteller in den Stärken zwischen 0,05 bis 0,7. Zum Schattieren verwendete ich ebenfalls Bleistifte der unterschiedlichsten Härtegrade beginnend bei 2B bis 9B.

Für mich trägt das Bild bereits frühlingshaften Charakter, drückt damit wohl meine Sehnsucht danach aus, das Gesicht wieder einmal in die Sonne zu halten und frischen Blütenduft zu atmen.

Details

Silberdistel

Hin und wieder reizt es mich, die kleinen Formate zu verlassen und die Weite eines großen Blatt Papieres zu nutzen. Meine „Silberdistel“ brauchte auch diese Weite, denn wie eine kleine Sonne erstrahlt sie zwischen ihren Dornen und den Blättern, denen man ihre Wehrhaftigkeit ansieht. Umschlungen von geflochtenen Bändern präsentiert sie sich auf Aquarellpapier 190 g/qm 29,7 x 42 cm (A3) vor einem Hintergrund, den ich mit meinen Aquarellfarben zart in Ocker- und Brauntönen gestaltete. Dazu weichte ich das Papier an denen Stelle, die ich mit meiner Grafik füllen wollte,  in Wasser ein. Aus Zeiten meiner Seidenmalereien hatte ich dafür noch ganz spezielle Schwämme mit Stiel, mit denen man durchaus auch großflächig malen kann. Danach wischte ich mit einem Schwamm überschüssiges Wasser weg und ließ  die Farben fließen. Aquarellstifte sind für diese Nass-in-Nass-Technik nicht geeignet. Zum Zeichnen benutzte ich Pigmentliner von Stadtler in den Stärken 0,05 und 0,1. Schatten schuf ich vorrangig durch Schraffuren mit den Pigmentstiften, legte nur ganz sparsam mit dem Bleistift 5B an einigen Stellen einen leichten Grauton über bereits bestehende Schatten, um die Härte wegzunehmen und fließende Übergänge zu schaffen.

Detail Distelblüte:

Feder des Anstoßes

Angefangen hat es mit einer Federform, die ich einfach einmal etwas großformatiger ausprobieren wollte. Also nahm ich mir ein weißes Blatt Papier im A4-Format und zeichnete sie. Schön sah sie aus – und doch kam sie mir sehr verloren auf dem Weiß des Blattes vor. So ergänzte ich immer weiter, füllte das Blatt mit den unterschiedlichsten Formen und Mustern. Nicht stetig dieses Mal, sondern über mehrere Tage hinweg. Heute fehlte nur das Netz im Hintergrund. Und die Schatten mussten natürlich auch noch eingezeichnet werden.

Da war es nun, dieses Bild – und ich war mir unsicher, welchen Namen es tragen sollte. Manchmal frage ich mich, ob diese Art Bilder tatsächlich immer einen Namen benötigt. Aber so ganz ohne? Ich drehte das Bild in meinen Händen, sah so vieles … und nannte es letztendlich „Öffnungen“. Öffnungen in Form der handähnlichen Fläche oben, die die Kugeln freigibt. Auch das Schirmchen darunter öffnet sich. Die Feder drängt ins Offene und bei den Spiralformen untern habe ich das Gefühl, sie wollen sich jeden Moment aufwickeln. Gehalten wird all das von einem Netz im Hintergrund.

Gezeichnet habe ich mit Staedtler-Pigmentlinern in den Stärken 0,05, 0,1 und 0,3. Zum Schattieren habe ich PITT Graphite Pure 2900 9B von Faber Castell verwendet und mit einem Bleistift der Stärke 5B an kleinen Stellen nachgebessert.