Augenreise in Bicolor (Kritzelspaß 16-Woche 37)

Heute galt es, viel Leerlaufzeit zwischen den Unterrichtsstunden zu füllen – Zeit, in der ich noch mangels Korrekturen etwas für mich tun konnte. Die Wochenaufgabe stellte ich dieses Mal in unserem Kritzelforum. Alles ist erlaubt. Es solle nur eine zweite Farbe eingesetzt werden, um den Blick zu lenken oder Akzente zu setzen. Durch die Größe des Blattes (A4) hatte ich viel Raum, um Muster wachsen zu lassen. Begonnen habe ich mit der großen roten Diagonalen, alle anderen Muster wuchsen während des Entstehens. Am Ende hatte ich beim Betrachten das Gefühl, das Rot würde mich erschlagen. ich musste für optische Gegengewichte sorgen. So setzte ich an zwei Stellen im Bild kleiner rote Akzente bis ich das Gefühl der Ausgewogenheit hatte. Zum Zeichnen verwendete ich den Staedtler Pigmentliner 0,05, Ecco Pigment von Faber Castell 0,1, einen Stabilo Fineliner in Rot und zum Schattiere PITT Graphite Pure 2900 9B. Die Fülle der Muster läd ein zu einer Augenreise. Viel Freude dabei.

 

Wachstum

Vor meinem Urlaub hatte ich beim Stöbern in einem Kunstfachgeschäft das Glück, weißen Passepartoukarton im A3-Format  (29,7 x  42,0cm) im Angebot zu bekommen. Die wunderbar glatte weiße Oberfläche und der stabile Untergrund reizten mich und da ich für meine Eltern eh noch ein schönes und vor allem persönliches Geschenk brauchte, begann ich, eine der Platten zu gestalten. Damit die Umrisslinien in dieser Größe nicht zu ungleichmäßig werden, nutzte ich bei meiner Vorzeichnung mit Bleistift ein flexibles Kurvenlineal. Ganz bewusst schaute ich dieses Mal auf die Uhr und zählte die vielen Stunden, die ich über diesem Bild saß. Verteilt auf fast eine gesamte Woche benötigte ich für dieses Bild 10,5 Stunden, wovon ich knappedrei Stunden allein zum Schattieren benötigte. Verwendet habe ich meine Stadtler 0,05 und 0,3 Pigmentliner und zum Schattieren einen Bleistift 5B. Insgesamt hat es wirklich Spaß gemacht und ich habe für mich festgestellt, dass ich mich auf großen Formaten wesentlich wohler fühle, als auf den kleinen. Edel gerahmt habe ich dieses Bild meinen Eltern geschenkt und die Arbeit hat sich wirklich gelohnt. Selbst meinem Vater, der eigentlich nicht für Abstraktes zu haben ist, hat dieses Bild gefallen.

Fächer – Vom „Bild im Bild“ (Kritzelspaß 6-Woche 27)

Ina stellte im Kritzelforum eine wirklich reizvolle Aufgabe, für deren Lösungen ich nun einen Kopf voller Ideen  aber wie immer viel zu wenig Zeit habe: Es sollte ein Bild im Bild entstehen – Formen, die sich wiederholen mit Mustern, die immer wiederkehren. Irgendwie erinnert mich das an Fraktale, diese unendlichen Bilder, die auf mich eine einzigartige Faszination ausüben, aber auch an das Gefühl, sich in zwei Spiegeln, die nicht parallel zueinander angebracht sind, zu betrachten.

Fürs erste habe ich noch einmal das Kurvenlineal genutzt und den wiederkehrenden Schwung der Kurven für einen Fächer verwendet. Außerdem habe ich das Bild einmal nicht gescannt, sondern zur Kamera gegriffen. Dadurch erkennt man eher die Weichheit der Schattierung mit dem Bleistift. Beim Scannen erscheinen Bleistiftspuren immer schwarz und wirken dadurch sehr hart. Allerdings ist die Belichtung nicht so gut, dass das weiße Blatt (A5) tatsächlich flächendeckend weiß erscheint. Man kann eben nicht alles haben.

Im Netz der Tränen

In der neuesten Wochenaufgabe der Diva „Trip to Tripoli“ galt es, das Muster Tripoli anzuwenden. Ich habe mich anfangs etwas schwer getan damit, zumal ich mich nicht auf das 9x9cm-Format beschränken wollte. Ich fühle mich einfach auf größeren Formaten wohler. Mir gefällt dieses Muster, da man es wirklich in den unterschiedlichsten Variationen einsetzen kann und damit der eigenen Kreativität so viel Raum lässt.

 

Zeichnen mit dem 0,05er von Staedtler

Ich habe schon immer meine ganz feinen Pigmentstifte gemocht, liebe ich doch das filigrane Zeichnen und gehe sehr gern ins Detail. Manchmal waren mir selbst die Stifte noch zu grob, die eine Spitze in der Stärke von 0,1mm besaßen. Allerdings waren das die einzigen, die ich im Handel erhalten konnte. Nun bekam ich von einer ganz lieben Freundin, die inzwischen auch dem Kritzelfieber verfallen ist, einen Staetler Pigmentliner mit einer Spitze von 0,05 mm geschenkt und ich musste ihn sofort ausprobieren. Stifte dieser Art teste ich am liebsten in kleinen Linienspielen. Hier merke ich ganz schnell, ob eine gleichmäßige Linie „ohne Stolpern“ möglich ist. Dieses kleine so entstandene Linienspiel hat die Größe von 9×9 cm und ich denke, die Dichte der Linien zeigt, wie zart die Linien sind. Ich freue mich darauf, in meinen kommenden Grafiken diesen Stift einzusetzen.

Experimente mit doppelter Linie – Kugelspiel

Im Unterricht experimentierte ich mit meinen Siebtklässlern vor einiger Zeit mit der Möglichkeit, mit zwei Stiften zugleich zu zeichnen. Wir nahmen dafür zwei Bleistifte, klemmten zwischen sie einen Radiergummi und fixierten das Ganze mit Klebeband, damit nichts verwackeln konnte. Damit zeichneten wir Bänder auf ein großes Blatt, wobei es zu Überschneidungen kommen konnte und durfte. Danach – und das war Sinn dieser Übung – sollte zur Schulung der räumlichen Vorstellung über das Drunter und Drüber entschieden werden. Natürlich hatte ich diese Technik den Kindern vorgeführt und so fand ich mein Doppellinienzeichengerät in meinem Federmäppchen wieder. Diesem Reiz der doppelten Linie konnte ich mich nicht entziehen und so experimentierte ich damit ein wenig. Mein erstes Blatt „Kugelspiel“ möchte ich hier zeigen. Ich zeichnete mit meinem Faber Castell Pigmentliner 0,1 und Graphit auf Zeichenpapier im A4-Format.

Mein Mauerblümchen (Forenaufgabe Woche 25 Thema: „Kritzel-Meditation“)

In unserem Forum gab es nun bereits die 4. Wochenaufgabe als Quelle der Inspiration und Anstoß zum Kritzeln. Ich brauche zwar diesen Anstoß nicht wirklich, habe eh zu fast jeder Tages- und Nachtzeit meinen Stift in der Hand, doch greife ich gern die Vorgaben auf, auch, um mich der Kritik stellen zu können. Phine gab vor, dass man mit einem so genannten „Krongelidong“, einer spontan verschlungenen Linie als Flächenteiler im Format, beginnt und im entspannten Zustand unter Verwendung von Mustern, die auf einem Gitter basieren, und einer kleinen Prise floralem Beiwerk dieses Blatt gestalten solle. Diese Art, spontan Flächen entstehen zu lassen, habe ich auch in der Vergangenheit oft genutzt. Nun hat es also einen Namen bekommen. Hier also mein Krongelidong:

Ich habe es im Format A5 gezeichnet. Als ich es fertig hatte, war ich anfangs ratlos, welchen Namen es bekommen sollte. Also habe ich es erst einmal weggelegt und heute Morgen war er einfach da, spontan und ohne große Grübelei: „Mauerblümchen“.

Von der Leichtigkeit des Seins

Wieder hatte ich ein mit Korrekturarbeiten ausgefülltes Wochenende und mir saßen Termine imNacken, die eingehalten werden mussten. Sonntagabend war das Wichtigste geschafft und ich konnte mich entspannt zurücklehnen. Natürlich war das nur mit Stift in der Hand und Papier vor der Nase möglich, denn beim Zeichnen kann man so wunderbar entspannen. Ganz leicht fühlte ich mich und irgendwie hat sich diese Leichtigkeit auch in mein Bild eingeschlichen. Nachdem ich meine Linien und Muster vollendete, lockten mich meine Buntstifte. Also habe ich gestern mein Blatt kopiert und dem Ganzen auch noch farbige Leichtigkeit eingehaucht. Leider werden die Farben beim Scannen und Fotografieren immer irgendwie verfälscht, sodass man das Bild nachbearbeiten muss. So, wie ich das Blatt vor mir liegen habe, ist es klarer und brillianter in der Farbgebung.