Lebensspirale

So viele Ideen habe ich zu dem von der Diva gegebenen Impuls „Spiralen“, zumal sie eben auch jede Menge Interpretationen in ihrem Symbolgehalt zulässt. Es reizt mich aber auch, von der klassischen Spirale abzuweichen, von ihrer Geradlinigkeit, denn das Leben selbst vom Werden bis zum Vergehen verläuft auch nicht geradlinig. Es gibt Zeiten der Fülle, aber auch Zeiten der Einschränkung. Und alles, was einem widerfährt, hinterlässt Spuren der unterschiedlichsten Art. Und doch bleibt jeder auf seinem ganz eigenen Weg.

Weekly Challenge #26: „String Theory v.III – Spiral Out, Keep Going*“

In der neuen Wochenaufgabe der Diva wurde die Spiralform vorgegeben. Natürlich hatte auch ich erst einmal die klassische „Schneckenform“ vor meinem inneren Auge. Doch das erschien mir zu einfach, wieder zu sehr als Vorgabe einer ganz speziellen Flächenaufteilung. Ich wollte diese strenge Vorgabe auflösen, ohne dabei die Spiralform vollkommen aufzugeben.Entstanden ist dieser Wirbel.

Yin und Yang

Eine mit Arbeit reichlich gefüllte Woche liegt hinter mir. Eine weitere vor mir. Und doch wollte ich mir den Zeichenstift nicht so ganz aus der Hand nehmen lassen. Die innere Ruhe beim bzw. durch das Zeichnen zu bewahren in einer Zeit der Anspannung und des Termindruckes ist in meinen Augen auch ein Ausdruck des Yin und des Yang. Gegensätzlichkeiten – und doch als Gesamtheit zu verstehen, weil man sich das eine ohne dem anderen nicht bewusstwerden würde.

Nachtgedanken

Mondene Welt
hüllt mich in silbernes Dunkelsein,
streichelt meine Haut
und dringt in mich ein.

Gedankenspiralen rollen sich auf,
strecken ihre Tentakel,
durchdringen die Nacht,
das Drinnen und Draußen,
reichen tief in die Unendlichkeit
meines Seins.

Lichtsplitter,
Tagesscherben,
Blütenstaub empfangener Worte,
windgetragen,
kaum sichtbare Spuren hinterlassend,
doch fruchtbringend.

Erwählte Worte,
des Denkens wert,
mich formend und leitend,
von dir empfangen
im Geflecht unseres Seins.

So bin ich dir nah,
nur getrennt durch die Nacht.
Machst mein Denken licht,
erkennst mich,
mein Angesicht,
und zeigst mir:

DAS BIN ICH.
ICH BIN.

Erblühen und Vergehen

Diese beiden Grafiken entstanden mit Blick auf das „Samenkorn“, bei dem ich das erste Mal auf Elefantenhaut zeichnete. Mir kam die Idee, dass da, wo ein Samenkorn keimt, es auch zum Erblühen und als Folge dann auch zum Vergehen kommen muss. Alle drei Bilder zeichnete ich auf Elefantenhaut mit Sepia und schattierte mit einem weichen braunen Buntstift.

Dieses spezielle Papier ist wirklich Geschmackssache. Mir fehlen die starken Kontraste, von denen sonst meine Bilder leben und durch die ich ihnen Tiefe verleihen kann. Aber einen Versuch war es allemal wert.

Erblühen

Vergehen

 

Masken

Ich fange an
ich selbst zu sein,
lasse Maske für Maske fallen.
Masken, die Schutz bieten,
die mich verbergen
in wachsender Unsichtbarkeit.
Kleine Worte nur,
von dir in mein Herz gelegt,
lassen mich dem Schein entsagen.

Wann wird die Sonne
mein Gesicht wieder streicheln?

Wann kann ich meine Haut
deiner Berührung schenken
in wachsendem Vertrauen
und in Geborgenheit?

Wann wird die letzte Maske gefallen sein?

Das Samenkorn – Zeichnen auf Elefantenhaut

Im Handel sind viele verschiedene wirklich tolle Papiere erhältlich. Die so genannte Elefantenhaut hat mich schon seit einiger Zeit in Verlockungen gebracht und so habe ich mir einfach einmal ein paar Einzelbogen in schwerer Qualität gekauft. Elefantenhaut ist ein eingetragener Markenname der Firma Zanders Feinpapiere AG. Es hat eine sehr dichte, strukturierte und feste Beschaffenheit und erinnert dadurch an Elefantenhaut. Man sieht Fasereinschlüsse, sodass das Papier einen marmorierten Effekt erhält. Durch eine spezielle Imprägnierung jedoch wird es kratz- und scheuerfest und ist wunderbar glatt, sodass Feder oder Stift ganz leicht darübergleiten kann. Allerdings erschwert diese glatte Oberfläche auch das Schattieren mit Blei- oder Buntstift, da sie dadurch für die Pigmente nur wenig aufnahmefähig ist.

Ich habe mit Sepia gezeichnet und mit einem braunen Buntstift leicht schattiert. Mit dem Motiv verbinde ich ein gerade keimendes Samenkorn, vielleicht weil ich momentan das Gefühl habe, dass bei mir einiges im Aufbruch begriffen ist und Veränderungen kurz bevorstehen.

Eva heute

Eva heute

Im Eden der Großstadtschluchten
bewegt sie sich ohne Scham.
Offen ihr Blick. Selbstbewusst.
Neugierig und provozierend
in ihrem Durst nach Leben,
begierig zu empfangen
den Apfel der Erkenntnis
gereicht von der Schlange
schillernder Werbung,
verlockend und verführend,
damit sie sich verliert,
ihr Wesen verleugnet,
das Eigentliche in ihr vergisst
im Wohlstand dieser Konsumwelt,
stets darauf bedacht
noch schöner,
noch reicher zu sein,
dabei nur die innere Leere nährend,
den Mangel an menschlicher Nähe gewinnend
und sich selbst verstoßend
in die Oberflächlichkeit.

Seiltanz

Seiltanz

Gleiten in Sphären,
die spiegeln mein Ich,
Streiflichter meines Sehnens,
Seiltanz meiner Gedanken
im Hochgefühl meines Empfindens
über dem Abgrund meiner Einsamkeit.
Kein Netz, das schützt.
Nur du als Sicherheit
vor dem Absturz,
mich treibend,
mich haltend,
mich auffangend,
wenn ich mich zu verlieren drohe
in der Schwärze meiner Nacht.

Weitere Art Trading Cards (ATCs)

Um eine repräsentative Auswahl an ATCs anbieten zu können, habe ich heute noch einige davon gestaltet. Verwendet habe ich wieder verschiedene Papiere, zum Teil marmoriert in beige oder grau, anders wieder strukturiert. Auf dem strukturierten Papier sind die Schattierungen nicht so fein ausgefallen, wie ich es sonst gewohnt bin, doch das wäre wahrscheinlich auch ein Stilbruch gewesen. Ich werde für meine ATCs eine Extra-Galerie einrichten, sodass sie dort alle übersichtlich zu sehen sind.